Der Name “Wiebke” dürfte noch jedem ein Begriff sein, denn auch die Feuerwehr Gilching hat dieser Sturm 1990 schwer in Atem gehalten. Der erste Einsatz begann am 26.02.90 mit einem kleineren Sturm. Schon nach 3 Stunden konnten die Männer wieder einrücken. Doch nicht lange, schon am nächsten Tag dauerte der Einsatz über 12 Stunden. In der Nacht vom 28.02.90 zum 01.03.90 brach dann ein Jahrhundertsturm über Gilching und die umliegenden Wälder herein. Viele Hektar Wald riss der Sturm nieder. Für die Beseitigung der umgestürzten Bäume, Dächer eindecken, Kamine sichern usw. kämpften die Leute den ganzen Tag. An den vier Tagen brachte die Feuerwehr mehr als 41 Stunden Einsatz hinter sich.
Einen sehr tragischen Unfall mussten die Kameraden am 20.10.91 bewältigen. Der Gilchinger Autohändler Georg Hörmann stieß auf der ST2069 auf Höhe Gut Hüll mit einem entgegenkommenden Auto zusammen. Sein Porsche, mit dem er auf einer Probefahrt war, fing sofort Feuer und die vier Insassen verbrannten bis zur Unkenntlichkeit. Auch einer der drei Insassen aus dem zweiten Auto verstarb später im Krankenhaus. Das zweite Auto war ebenfalls auf einer Probefahrt vom Autohaus Hörmann. Für die Feuerwehrler war dies ein sehr grausames Erlebnis, besonders da Georg Hörmann nahezu allen persönlich bekannt war.
Das Jahr 1991 brachte für die Gemeinde sehr hohe Ausgaben. Für rund eine Million DM erweiterte sie das Feuerwehrhaus, da für die Wehr eine neue Drehleiter, die ca. 800.000,- DM kostete, bei der Firma Iveco in Auftrag gegeben wurde und so der Platz im Feuerwehrhaus nicht mehr ausreichte. In den Jahren 91/92 standen also die Baumaschinen am Gerätehaus, um zwei neue Hallen zu errichten. Bei dem Umbau gestaltete die Gemeinde auch die Außenanlagen neu und die Feuerwehr stellte ein schönes Feldkreuz an der Südseite bei den Birken auf, welches einige Mitglieder in Eigenleistung fertigten.
Auch blieben seit diesem Jahr in Gilching die Sirenen still wenn ein Alarm eingeht. 45 neue Funkmeldeempfänger, sogenannte “Pipser”, konnte die Gemeinde zur stillen Alarmierung der Floriansjünger anschaffen. Jetzt ist es möglich, die Feuerwehr ohne Belästigung der Bevölkerung zu alarmieren. Nur noch bei Großschadenereignissen kommt die Alarmierung über Sirene hinzu.
1992
Neue Drehleiter und VSA
Feuerwehrhaus - 1992
Wir verspürten noch eine kleine Unsicherheit als unsere Drehleiter am 27.01.92 zu ihrem ersten Einsatz ausrückte. Dennoch klappte diese erste Menschenrettung ohne Probleme. Einweihen durften wir unser neues Stück, welches unsere Hilfeleistungs- und Löschmöglichkeiten enorm steigert, am 02.02.1992. An diesem sonnigen aber sehr kalten Februartag segnete Herr Pfarrer Max Lang die Drehleiter. Danach trafen sich alle noch auf eine gemütliche Runde beim Oberen Wirt. Jetzt sind wir in der Lage, sowohl dem Rettungsdienst bei der Rettung von Verletzten aus höheren Stockwerken zu helfen, wie auch bei großen Bränden Personen zu retten und über die Leiter den Brand zu bekämpfen. Am gleichen Tag segnete unser Pfarrer auch den vom Landkreis Starnberg angeschafften Verkehrssicherungs-Anhänger. Unter der Leitung von Gruppenführer Alfred Windisch (später Kreisbrandmeister) begeisterten sich 8 junge Burschen aus Gilching für den Feuerwehrdienst. Voll motiviert legte die “1. Gruppe” unserer Wehr am 30. Oktober 1992 die “Leistungsprüfung Löschaufbau” in Bronze ab. Die Schiedsrichter waren von den jungen Floriansjüngern sehr begeistert und gratulierten zu einer sauberen und vor allem fehlerfreien Prüfung.
Diese junge Mannschaft konnten die erfahrenen Feuerwehrmänner in einer kleinen Weihnachtsfeier in die aktive Mannschaft aufnehmen. Bei der Gelegenheit wollten sie jedem einen Pipser aushändigen. Doch wo waren die Geräte? Versteckt in einem übergroßen Meldeempfänger (gebaut von Alfred Windisch und Franz X. Keil) fanden die Jungen ihre begehrten Stücke. Nach dieser kleinen Suche konnte sich endlich jeder über den erhaltenen Meldeempfänger freuen.
1993
Einweihung Neubau / Tag der offenen Tür
Ein gigantischer Anblick bot sich den Kräften in der Nacht des 28.11.1993. Gegen 01.00 Uhr rückten die Feuerwehren aus Gilching und Umgebung zu einem Großbrand beim Verlegerdienst München im Industriegebiet aus. Als die ersten Kräfte dort ankamen, stand die komplette Fassadenfront im Vollbrand. Nach über 7 Stunden hartem Einsatz rückten die Feuerwehrmänner bei eisiger Kälte erschöpft ein. Schon fast traditionell beim Feiern, ist das schöne Wetter bei der Feuerwehr Gilching. So hatte auch am 08.05.93, als wir unsere Einweihung des Neubaus und den Tag der offenen Tür feierten, der Himmel sein schönstes Strahlen aufgelegt. Zusammen mit den Geisenbrunner Kameraden und dem Roten Kreuz zeigten wir dem fast nicht abreißenden Besucherstrom unser Haus und die Geräte. Nach Schätzungen lagen die Besucherzahlen bei ca. 3000 Menschen, welche sich die vielen Schauübungen in einem großen Kreis ansahen und uns bei der Ausgabe von Essen und Trinken in Atem hielten. Geduldig standen die Kinder in einer langen Schlange um einmal mit der Drehleiter in den Himmel zu fahren oder eine Runde mit einem der roten Autos mitfahren zu dürfen.
1994
Christkindlmärkte
Stand auf dem Christkindlmarkt - 1994
Wie das schöne Wetter an den Tagen der offenen Tür, so ist auch das kalte Wetter bei unseren Fahrzeugweihen schon fast Tradition. So weihten wir nach einer Spendenaktion unter Gilchinger Gewerbetreibenden unseren Opel Omega (Kommandowagen) an einem sehr kalten Februartag ein. Nach der Segnung am 06.02.1994 vor der St. Sebastians Kirche, trafen wir uns wieder beim Oberen Wirt. Mit einem herrlichen Weißwurstfrühschoppen, den uns Herr Grün und Herr Klinglmair spendierten, rundeten wir den Tag ab.
Durch einige engagierte Kameraden zeigen wir seit dem Jahr 1993 / 94 regelmäßig Präsenz in der Bevölkerung. So beteiligen wir uns seither mit herrlichen Bratwurst- und Halsgratsemmeln an den Kirchweih- und Christkindlmärkten im Ort.
1995
Neuwahlen / Mückeninvasion
Bei der Dienstversammlung im Februar 1995 bestätigte sich die gute Arbeit unserer beiden Kommandanten in ihrer Wiederwahl. Die am selben Tag durchgeführten Neuwahlen im Verein ergaben jedoch einige Änderungen. Unser langjähriger Vorstand Josef Schäufler trat nach nun 17-jähriger Amtszeit aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl an. Auch die beiden Vertrauensleute Franz Keil sen. und Erhard Bader ließen sich nicht mehr aufstellen.
An dieser Stelle möchten wir uns recht herzlich für die geleistete Arbeit und das Engagement in der Feuerwehr bedanken. Als neuen Vorstand wählten die Mitglieder Heinrich Lenker und bestätigten bei den Wahlen 2001 sein Amt. Die beiden neuen Vertrauensmänner sind seither Alfred Windisch und Berthold Fink. Mit der neuen Vorstandschaft erschien 1995 zum ersten Mal unser “Gilchinger Spritz´n Blattl”. Es ist die Vereinszeitung der aktiven und passiven Feuerwehrler. Sie erschien halbjährlich und informierte (vor allem die Passiven) über die Geschehnisse der Wehr. Beiträge über unsere Ausflüge, Lehrfahrten und andere Veranstaltungen schrieben die Mitglieder selber.
Nach dem etwas ungünstigen Sommer herrschte in Rottenried eine regelrechte Mückeninvasion, weshalb wir mit unserem Grillfest nach Gilching zum Anwesen unseres Kameraden Georg Lallinger auswichen. Seither richtet der Verein das sehr gut besuchte Fest dort aus. Einen Dank an die Familie Jobst, bei der wir viele Jahre gastieren durften und auch an die Familie Lallinger bei der wir jetzt feiern dürfen. Als dritte Neuerung in diesem Jahr veranstaltete die Feuerwehr Gilching ihr erstes Wattturnier im Saal der Landjugend. Genau 112 Teilnehmer sind gekommen und spielten um die vielen Fleisch-und Wurstpreise. Leider schwamm der 1.Platz, dichtgefolgt von zwei Gilchinger Gruppen, den Starzlbach Richtung Alling hinunter.
1996
Großbrand auf Gut Rottenried / Erster Computer
In der Nacht zum 01.05.1996 löste die Einsatzzentrale Alarmstufe 3 für Gilching aus. Großbrand im Gut Rottenried lautete die Meldung und schon von weitem konnte man den hellen Schein erkennen. Die ganze Nacht über kämpften ca. 150 Feuerwehrmänner um die brennende Maschinenhalle zu löschen und angrenzende Gebäude zu schützen. Die Gilchinger bekamen dabei aus Geisenbrunn, Oberpfaffenhofen, Wessling, Alling, Krailling, Meiling und von der Werksfeuerwehr Dornier Unterstützung. Auch am Nachmittag des nächsten Tages löschten wir einige auflodernde Glutnester ab. Bei diesen Großschadensereignissen ist immer die SEG (Schnelleinsatzgruppe) Gilching des BRK´s eine sehr große Hilfe für uns. Sie sorgt für Essen, Getränke und übernimmt nebenbei auch die medizinische Sicherheit der Einsatzkräfte. Besten Dank an die Gilchinger Sanitäter. Durch das steigende Interesse der Jugend in unserer Wehr, gründete die Vorstandschaft im Sommer 1996 eine Jugendgruppe, in der auch das erste Mädchen unserer Feuerwehr Dienst leistet. So startete die Gruppe gleich mit sieben Kids (meist Kinder von Mitgliedern), geleitet von Gruppenführer Wolfgang Meßner. Die damals angetretenen Jugendlichen stehen heute im aktiven Dienst und arbeiten immer noch mit viel Interesse und Engagement mit. Laufend kommen neue Jugendliche nach.
Durch viele fleißige Hände bekamen wir im Juni 1996, an der Rückseite der Waschhalle, eine Pergola. Seither steht uns eine überdachte Sommerresidenz im Freien zur Verfügung.
Doch auch im Inneren gab es eine Neuerung. Ein sehr günstiges Angebot von der Firma PC-Spezialist ermöglichte es dem Verein, einen Computer anzuschaffen. Durch die immer mehr werdende Verwaltungsarbeit (Geräte- und Personalverwaltung sowie Einsatzberichte) wurde diese Investition dringend erforderlich.
1997
Massenkarambolage / Neuer Rüstwagen RW2
Das Jahr 1997 begann für die Hilfskräfte rund um die A96 dramatisch. Bei einer Massenkarambolage gerieten 62 Fahrzeuge und ein LKW ineinander und die Feuerwehren befreiten mehrere eingeklemmte Personen. Die über 100 nur sehr leicht bzw. nicht verletzten Beteiligten kamen zur Betreuung und Verpflegung nach Gilching ins Feuerwehrhaus. Dort kümmerten sich neben Feuerwehrlern, das BRK und freiwillige Helfer um die Personen. Bis alles von der Polizei aufgenommen und die Autobahn befahrbar war verging der ganze Tag.
Ende November 1997 war es so weit in Gilching, ein neues Fahrzeug hielt Einzug ins Gerätehaus. Den schon lange benötigten Rüstwagen “RW2” weihte dann gleich Herr Pfarrer Steinmetz am 23.11.97 in einem feierlichen Akt. Nachdem wir bei eisiger Kälte in der Kirche und bei der Weihe aus harrten, belohnten wir uns anschließend beim Oberen Wirt mit einer deftigen Brotzeit. Mit Gottes Segen waren wir nun in der Lage schnellstmögliche und sehr effektive technische Hilfe zu leisten. Die Schlagkraft dieses Fahrzeuges hat sich schon bei vielen Einsätzen bewährt.
Durch diese Anschaffung sind nun wieder alle Stellplätze belegt. Auch die sonstigen räumlichen Verhältnisse sind schon ein bisschen beengt. Nur durch laufende Umbaumaßnahmen und zusammenrutschen gelingt es uns, noch ein bisschen Platz zu ergattern. Zum Glück können wir zum Lagern einiger Verbrauchsmaterialien in den Bauhof ausweichen.
1998
Tag der offenen Tür
Tag der offenen Tür - 1998
Einen herrlich schönen Sonnentag schenkte uns Petrus am 09. Mai 1998. Der Tag der offenen Tür stand ins Haus und zusammen mit der Geisenbrunner Feuerwehr, dem BRK und der Polizei zeigten wir der Bevölkerung welches Hilfeleistungspotential ihr zur Verfügung steht. An diesem Tag konnten sich die vielen Zuschauer die Vorführungen der Feuerwehr ansehen und dadurch einen guten Einblick in die Aufgabenstellung gewinnen. Auch die Fahrten mit den Feuerwehrautos und der Drehleiter durften nicht fehlen. Wie auch bei den letzten Schautagen, riss der Strom an Kindern nicht ab und wir hätten noch Tage weiterfahren können.
1999
Erste Hilfe Kurse / Pfingsthochwasser
Im ersten Halbjahr 1999 führte das Rote Kreuz einen großen Erste-Hilfe Kurs in der Feuerwehr durch. An vielen Abenden unterrichtete BRK Ausbilder Helmut Schulz die Floriansjünger in den lebensrettenden Maßnahmen. Nach einer hervorragenden Abschlussprüfung waren nun 22 Kameraden frisch geschult und zur Ersten Hilfe bereit.
Das Pfingsthochwasser des Jahres 1999 bleibt auch den Gilchingern in Erinnerung. An diesem Wochenende rückten wir sowohl in Gilching selber, als auch nach Traubing und Stegen aus. 550 Mannstunden leisteten die Gilchinger Kameraden an diesem einen Wochenende, eine doch beachtliche Leistung. Einen weiteren Einsatzmarathon mussten wir nach Weihnachten bestreiten. Der Sturm Lothar hielt uns für 10 Stunden in Atem. Ständig waren die Fahrzeuge aus Gilching unterwegs um Bäume zu schneiden, Kamine zu sichern oder mit Hilfe der Drehleiter Dächer wieder einzudecken.
Durch den stark angestiegenen Einsatz von Flüssiggas hat die Firma Drachengas eine Feuerwehrschulung durchgeführt. Diese wurde im Rahmen einer Kreisausbildung bei uns abgehalten. Wir konnten viel daraus lernen. So stellte uns die Firma mit einigen Flüssiggasbränden auf die Probe. Durch das frisch erlernte Wissen konnten alle Brände schnellstens gelöscht werden.
Die Zeit von 1990 bis 1999
Der Name “Wiebke” dürfte noch jedem ein Begriff sein, denn auch die Feuerwehr Gilching hat dieser Sturm 1990 schwer in Atem gehalten. Der erste Einsatz begann am 26.02.90 mit einem kleineren Sturm. Schon nach 3 Stunden konnten die Männer wieder einrücken. Doch nicht lange, schon am nächsten Tag dauerte der Einsatz über 12 Stunden. In der Nacht vom 28.02.90 zum 01.03.90 brach dann ein Jahrhundertsturm über Gilching und die umliegenden Wälder herein. Viele Hektar Wald riss der Sturm nieder. Für die Beseitigung der umgestürzten Bäume, Dächer eindecken, Kamine sichern usw. kämpften die Leute den ganzen Tag. An den vier Tagen brachte die Feuerwehr mehr als 41 Stunden Einsatz hinter sich.
Einen sehr tragischen Unfall mussten die Kameraden am 20.10.91 bewältigen. Der Gilchinger Autohändler Georg Hörmann stieß auf der ST2069 auf Höhe Gut Hüll mit einem entgegenkommenden Auto zusammen. Sein Porsche, mit dem er auf einer Probefahrt war, fing sofort Feuer und die vier Insassen verbrannten bis zur Unkenntlichkeit. Auch einer der drei Insassen aus dem zweiten Auto verstarb später im Krankenhaus. Das zweite Auto war ebenfalls auf einer Probefahrt vom Autohaus Hörmann. Für die Feuerwehrler war dies ein sehr grausames Erlebnis, besonders da Georg Hörmann nahezu allen persönlich bekannt war.
Das Jahr 1991 brachte für die Gemeinde sehr hohe Ausgaben. Für rund eine Million DM erweiterte sie das Feuerwehrhaus, da für die Wehr eine neue Drehleiter, die ca. 800.000,- DM kostete, bei der Firma Iveco in Auftrag gegeben wurde und so der Platz im Feuerwehrhaus nicht mehr ausreichte. In den Jahren 91/92 standen also die Baumaschinen am Gerätehaus, um zwei neue Hallen zu errichten. Bei dem Umbau gestaltete die Gemeinde auch die Außenanlagen neu und die Feuerwehr stellte ein schönes Feldkreuz an der Südseite bei den Birken auf, welches einige Mitglieder in Eigenleistung fertigten.
Auch blieben seit diesem Jahr in Gilching die Sirenen still wenn ein Alarm eingeht. 45 neue Funkmeldeempfänger, sogenannte “Pipser”, konnte die Gemeinde zur stillen Alarmierung der Floriansjünger anschaffen. Jetzt ist es möglich, die Feuerwehr ohne Belästigung der Bevölkerung zu alarmieren. Nur noch bei Großschadenereignissen kommt die Alarmierung über Sirene hinzu.
Feuerwehrhaus - 1992
Wir verspürten noch eine kleine Unsicherheit als unsere Drehleiter am 27.01.92 zu ihrem ersten Einsatz ausrückte. Dennoch klappte diese erste Menschenrettung ohne Probleme. Einweihen durften wir unser neues Stück, welches unsere Hilfeleistungs- und Löschmöglichkeiten enorm steigert, am 02.02.1992. An diesem sonnigen aber sehr kalten Februartag segnete Herr Pfarrer Max Lang die Drehleiter. Danach trafen sich alle noch auf eine gemütliche Runde beim Oberen Wirt. Jetzt sind wir in der Lage, sowohl dem Rettungsdienst bei der Rettung von Verletzten aus höheren Stockwerken zu helfen, wie auch bei großen Bränden Personen zu retten und über die Leiter den Brand zu bekämpfen. Am gleichen Tag segnete unser Pfarrer auch den vom Landkreis Starnberg angeschafften Verkehrssicherungs-Anhänger. Unter der Leitung von Gruppenführer Alfred Windisch (später Kreisbrandmeister) begeisterten sich 8 junge Burschen aus Gilching für den Feuerwehrdienst. Voll motiviert legte die “1. Gruppe” unserer Wehr am 30. Oktober 1992 die “Leistungsprüfung Löschaufbau” in Bronze ab. Die Schiedsrichter waren von den jungen Floriansjüngern sehr begeistert und gratulierten zu einer sauberen und vor allem fehlerfreien Prüfung.
Diese junge Mannschaft konnten die erfahrenen Feuerwehrmänner in einer kleinen Weihnachtsfeier in die aktive Mannschaft aufnehmen. Bei der Gelegenheit wollten sie jedem einen Pipser aushändigen. Doch wo waren die Geräte? Versteckt in einem übergroßen Meldeempfänger (gebaut von Alfred Windisch und Franz X. Keil) fanden die Jungen ihre begehrten Stücke. Nach dieser kleinen Suche konnte sich endlich jeder über den erhaltenen Meldeempfänger freuen.
Ein gigantischer Anblick bot sich den Kräften in der Nacht des 28.11.1993. Gegen 01.00 Uhr rückten die Feuerwehren aus Gilching und Umgebung zu einem Großbrand beim Verlegerdienst München im Industriegebiet aus. Als die ersten Kräfte dort ankamen, stand die komplette Fassadenfront im Vollbrand. Nach über 7 Stunden hartem Einsatz rückten die Feuerwehrmänner bei eisiger Kälte erschöpft ein. Schon fast traditionell beim Feiern, ist das schöne Wetter bei der Feuerwehr Gilching. So hatte auch am 08.05.93, als wir unsere Einweihung des Neubaus und den Tag der offenen Tür feierten, der Himmel sein schönstes Strahlen aufgelegt. Zusammen mit den Geisenbrunner Kameraden und dem Roten Kreuz zeigten wir dem fast nicht abreißenden Besucherstrom unser Haus und die Geräte. Nach Schätzungen lagen die Besucherzahlen bei ca. 3000 Menschen, welche sich die vielen Schauübungen in einem großen Kreis ansahen und uns bei der Ausgabe von Essen und Trinken in Atem hielten. Geduldig standen die Kinder in einer langen Schlange um einmal mit der Drehleiter in den Himmel zu fahren oder eine Runde mit einem der roten Autos mitfahren zu dürfen.
Stand auf dem Christkindlmarkt - 1994
Wie das schöne Wetter an den Tagen der offenen Tür, so ist auch das kalte Wetter bei unseren Fahrzeugweihen schon fast Tradition. So weihten wir nach einer Spendenaktion unter Gilchinger Gewerbetreibenden unseren Opel Omega (Kommandowagen) an einem sehr kalten Februartag ein. Nach der Segnung am 06.02.1994 vor der St. Sebastians Kirche, trafen wir uns wieder beim Oberen Wirt. Mit einem herrlichen Weißwurstfrühschoppen, den uns Herr Grün und Herr Klinglmair spendierten, rundeten wir den Tag ab.
Durch einige engagierte Kameraden zeigen wir seit dem Jahr 1993 / 94 regelmäßig Präsenz in der Bevölkerung. So beteiligen wir uns seither mit herrlichen Bratwurst- und Halsgratsemmeln an den Kirchweih- und Christkindlmärkten im Ort.
Bei der Dienstversammlung im Februar 1995 bestätigte sich die gute Arbeit unserer beiden Kommandanten in ihrer Wiederwahl. Die am selben Tag durchgeführten Neuwahlen im Verein ergaben jedoch einige Änderungen. Unser langjähriger Vorstand Josef Schäufler trat nach nun 17-jähriger Amtszeit aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl an. Auch die beiden Vertrauensleute Franz Keil sen. und Erhard Bader ließen sich nicht mehr aufstellen.
An dieser Stelle möchten wir uns recht herzlich für die geleistete Arbeit und das Engagement in der Feuerwehr bedanken. Als neuen Vorstand wählten die Mitglieder Heinrich Lenker und bestätigten bei den Wahlen 2001 sein Amt. Die beiden neuen Vertrauensmänner sind seither Alfred Windisch und Berthold Fink. Mit der neuen Vorstandschaft erschien 1995 zum ersten Mal unser “Gilchinger Spritz´n Blattl”. Es ist die Vereinszeitung der aktiven und passiven Feuerwehrler. Sie erschien halbjährlich und informierte (vor allem die Passiven) über die Geschehnisse der Wehr. Beiträge über unsere Ausflüge, Lehrfahrten und andere Veranstaltungen schrieben die Mitglieder selber.
Nach dem etwas ungünstigen Sommer herrschte in Rottenried eine regelrechte Mückeninvasion, weshalb wir mit unserem Grillfest nach Gilching zum Anwesen unseres Kameraden Georg Lallinger auswichen. Seither richtet der Verein das sehr gut besuchte Fest dort aus. Einen Dank an die Familie Jobst, bei der wir viele Jahre gastieren durften und auch an die Familie Lallinger bei der wir jetzt feiern dürfen. Als dritte Neuerung in diesem Jahr veranstaltete die Feuerwehr Gilching ihr erstes Wattturnier im Saal der Landjugend. Genau 112 Teilnehmer sind gekommen und spielten um die vielen Fleisch-und Wurstpreise. Leider schwamm der 1.Platz, dichtgefolgt von zwei Gilchinger Gruppen, den Starzlbach Richtung Alling hinunter.
In der Nacht zum 01.05.1996 löste die Einsatzzentrale Alarmstufe 3 für Gilching aus. Großbrand im Gut Rottenried lautete die Meldung und schon von weitem konnte man den hellen Schein erkennen. Die ganze Nacht über kämpften ca. 150 Feuerwehrmänner um die brennende Maschinenhalle zu löschen und angrenzende Gebäude zu schützen. Die Gilchinger bekamen dabei aus Geisenbrunn, Oberpfaffenhofen, Wessling, Alling, Krailling, Meiling und von der Werksfeuerwehr Dornier Unterstützung. Auch am Nachmittag des nächsten Tages löschten wir einige auflodernde Glutnester ab. Bei diesen Großschadensereignissen ist immer die SEG (Schnelleinsatzgruppe) Gilching des BRK´s eine sehr große Hilfe für uns. Sie sorgt für Essen, Getränke und übernimmt nebenbei auch die medizinische Sicherheit der Einsatzkräfte. Besten Dank an die Gilchinger Sanitäter. Durch das steigende Interesse der Jugend in unserer Wehr, gründete die Vorstandschaft im Sommer 1996 eine Jugendgruppe, in der auch das erste Mädchen unserer Feuerwehr Dienst leistet. So startete die Gruppe gleich mit sieben Kids (meist Kinder von Mitgliedern), geleitet von Gruppenführer Wolfgang Meßner. Die damals angetretenen Jugendlichen stehen heute im aktiven Dienst und arbeiten immer noch mit viel Interesse und Engagement mit. Laufend kommen neue Jugendliche nach.
Durch viele fleißige Hände bekamen wir im Juni 1996, an der Rückseite der Waschhalle, eine Pergola. Seither steht uns eine überdachte Sommerresidenz im Freien zur Verfügung.
Doch auch im Inneren gab es eine Neuerung. Ein sehr günstiges Angebot von der Firma PC-Spezialist ermöglichte es dem Verein, einen Computer anzuschaffen. Durch die immer mehr werdende Verwaltungsarbeit (Geräte- und Personalverwaltung sowie Einsatzberichte) wurde diese Investition dringend erforderlich.
Das Jahr 1997 begann für die Hilfskräfte rund um die A96 dramatisch. Bei einer Massenkarambolage gerieten 62 Fahrzeuge und ein LKW ineinander und die Feuerwehren befreiten mehrere eingeklemmte Personen. Die über 100 nur sehr leicht bzw. nicht verletzten Beteiligten kamen zur Betreuung und Verpflegung nach Gilching ins Feuerwehrhaus. Dort kümmerten sich neben Feuerwehrlern, das BRK und freiwillige Helfer um die Personen. Bis alles von der Polizei aufgenommen und die Autobahn befahrbar war verging der ganze Tag.
Ende November 1997 war es so weit in Gilching, ein neues Fahrzeug hielt Einzug ins Gerätehaus. Den schon lange benötigten Rüstwagen “RW2” weihte dann gleich Herr Pfarrer Steinmetz am 23.11.97 in einem feierlichen Akt. Nachdem wir bei eisiger Kälte in der Kirche und bei der Weihe aus harrten, belohnten wir uns anschließend beim Oberen Wirt mit einer deftigen Brotzeit. Mit Gottes Segen waren wir nun in der Lage schnellstmögliche und sehr effektive technische Hilfe zu leisten. Die Schlagkraft dieses Fahrzeuges hat sich schon bei vielen Einsätzen bewährt.
Durch diese Anschaffung sind nun wieder alle Stellplätze belegt. Auch die sonstigen räumlichen Verhältnisse sind schon ein bisschen beengt. Nur durch laufende Umbaumaßnahmen und zusammenrutschen gelingt es uns, noch ein bisschen Platz zu ergattern. Zum Glück können wir zum Lagern einiger Verbrauchsmaterialien in den Bauhof ausweichen.
Tag der offenen Tür - 1998
Einen herrlich schönen Sonnentag schenkte uns Petrus am 09. Mai 1998. Der Tag der offenen Tür stand ins Haus und zusammen mit der Geisenbrunner Feuerwehr, dem BRK und der Polizei zeigten wir der Bevölkerung welches Hilfeleistungspotential ihr zur Verfügung steht. An diesem Tag konnten sich die vielen Zuschauer die Vorführungen der Feuerwehr ansehen und dadurch einen guten Einblick in die Aufgabenstellung gewinnen. Auch die Fahrten mit den Feuerwehrautos und der Drehleiter durften nicht fehlen. Wie auch bei den letzten Schautagen, riss der Strom an Kindern nicht ab und wir hätten noch Tage weiterfahren können.
Im ersten Halbjahr 1999 führte das Rote Kreuz einen großen Erste-Hilfe Kurs in der Feuerwehr durch. An vielen Abenden unterrichtete BRK Ausbilder Helmut Schulz die Floriansjünger in den lebensrettenden Maßnahmen. Nach einer hervorragenden Abschlussprüfung waren nun 22 Kameraden frisch geschult und zur Ersten Hilfe bereit.
Das Pfingsthochwasser des Jahres 1999 bleibt auch den Gilchingern in Erinnerung. An diesem Wochenende rückten wir sowohl in Gilching selber, als auch nach Traubing und Stegen aus. 550 Mannstunden leisteten die Gilchinger Kameraden an diesem einen Wochenende, eine doch beachtliche Leistung. Einen weiteren Einsatzmarathon mussten wir nach Weihnachten bestreiten. Der Sturm Lothar hielt uns für 10 Stunden in Atem. Ständig waren die Fahrzeuge aus Gilching unterwegs um Bäume zu schneiden, Kamine zu sichern oder mit Hilfe der Drehleiter Dächer wieder einzudecken.
Durch den stark angestiegenen Einsatz von Flüssiggas hat die Firma Drachengas eine Feuerwehrschulung durchgeführt. Diese wurde im Rahmen einer Kreisausbildung bei uns abgehalten. Wir konnten viel daraus lernen. So stellte uns die Firma mit einigen Flüssiggasbränden auf die Probe. Durch das frisch erlernte Wissen konnten alle Brände schnellstens gelöscht werden.