Die Freiwillige Feuerwehr Gilching hatte sich nun nach dem Kriegsgewirr wiedergefunden und ihre Tätigkeiten aufgenommen. Nachdem die Mitglieder der Feuerwehr eine geraume Zeit sparten, konnten Sie 1954 den ersten Feuerwehrausflug in Angriff nehmen. Organisiert vom damaligen Kommandanten Erich Forner fuhr man für zwei Tage auf die Hochalm.
1955
Verkauf der alten Spritze
1955 verkaufte die Gemeinde aus Platzgründen die noch im Feuerwehrhaus stehende alte handbetriebene Spritze an die Fa. Kluiber. Dieser schlachtete sie aus und verbrannte den Rest zusammen mit dem Leichenwagen in der Kiesgrube.
1956
Erstes Löschfahrzeug
Erstes Löschfahrzeug - 1956
So hat es ausgesehen, unser erstes Löschfahrzeug. Dieses Foto entstand bei den Kameraden in Mittenwald. Sie besitzen und pflegen diese Rarität.
Im Jahre 1956 entschloss sich der Gemeinderat trotz schwacher Finanzlage, ein gebrauchtes Löschfahrzeug zu beschaffen. Noch im selben Jahr besichtigten Feuerwehrexperten aus Gilching sowie der Bürgermeister das Fahrzeug. Nach einer spritzigen Probefahrt wurde es gekauft, doch leider stellte sich heraus, dass es beladen nicht mehr so spritzig war. Da das erste Löschfahrzeug aus Bad Aibling stammte, bekam es von der Mannschaft den treffenden Namen „Bad Aiblinger“.
1961
Neue Tragkraftspritze TS8/8
1961 schaffte die Gemeinde eine neue Tragkraftspritze TS8/8 von Ziegler an, die bis ins neue Jahrtausend im Einsatz war. Sie lief tadellos und leistete bei vielen Einsätzen und Übungen ihren treuen Dienst. Die Pumpe kam als Ersatz für die in den Kriegsjahren erhaltene Robel Spritze. Auch diese ist nach einer Zeit, in der sie „irgendwo“ in Gilching verschollen war, wieder im Besitz der Feuerwehr. Unsere beiden Kameraden Franz Xaver Keil und Lothar Sutor restaurierten in den Jahren 2000 und 2001 unser Oldtimer Stück.
1963
MAN Tanklöschfahrzeug
Mit 8 gegen 5 Stimmen beschloss im Jahre 1963 der Gemeinderat den Kauf eines MAN Tanklöschfahrzeuges mit einem Aufbau von Ziegler. Das erste moderne Fahrzeug für Gilching kostete damals 53.191,- DM. Am 19.05.63 konnte die Wehr den neuen Stolz an der Vitus Kirche einweihen. Gleich nach der Segnung fuhr das Fahrzeug zu seiner ersten „Einsatzfahrt“. Im alten Bauhof brannte ein Fahrzeug. Als Schauübung löschten die Wehrmänner den brennenden Wagen. Mit Hilfe des Schnellangriffschlauches und eines C-Schlauches mit Kugelbrause rückte die 1. Löschgruppe dem Feuer zu Leibe und konnte es schnell löschen.
1964
Sternfahrt mit TLF16
Sternfahrt der Feuerwehren des Landkreises Starnberg - 1964
Am 11.10.1964 fand im Landkreis Starnberg eine Sternfahrt der Feuerwehren statt und wir beteiligten uns mit unserem TLF16. Die Fahrt zu Beginn der Feuerschutzwoche, an einem schönen Herbsttag, startete am Maxhof und erstreckte sich über ca. 135 km durch den Landkreis.
1967
Ford Transit als TSF
1967 ging es weiter mit einer Neuanschaffung. Einen Ford Transit (Aufbauhersteller Ziegler) als TSF konnte die Gemeinde für uns erwerben. Das Fahrzeug holten ein paar Kameraden am 01. März in Gingen an der Brenz ab. Abends traf man sich zur Feier des Tages beim Oberen Wirt.
1968
Garagen im Bauhof
Im Jahre 1897 errichtete die Gemeinde das Feuerwehrhaus in der Pfarrhofgasse, 1914 kam aus Platzgründen ein Erweiterungsbau hinzu. Nach nun 71 Jahren war dieses Haus zu klein geworden und in der Sitzung vom 29.01.1968 beschloss der Gemeinderat zwei Garagen im Bauhof aufzustellen und der Feuerwehr zu übergeben. Dort fanden die beiden neuen Fahrzeuge ihren Unterstand, denn ein sofortiger Bau eines Feuerwehrgerätehauses war aus finanziellen Gründen zu dieser Zeit unmöglich. Auch die Errichtung eines Schlauchtrockenturmes lehnte der Gemeinderat wegen der Kosten ab und es wurde nach einem Vorschlag ein Schlauchtrockenmast aufgestellt.
Der Umzug in den Bauhof brachte für die Feuerwehr viele Schwierigkeiten mit sich. So musste immer der Schlüssel im alten Feuerwehrhaus geholt werden, auch gab es kein warmes Wasser für die Fahrzeugpflege in den Garagen im Bauhof. Auch war bekannt, dass die Lösung nur ein Provisorium sein konnte, denn jetzt hatten zwar die Fahrzeuge ihre Unterkunft, aber für das Gerät war noch nichts gefunden.
Aufgrund der schlechten Finanzlage beschlossen die Gemeinderäte in dieser Sitzung ebenfalls die Einführung der Feuerschutzabgabe. Die Feuerschutzabgabe mussten ab diesem Zeitpunkt alle männlichen Einwohner im Alter von 18 bis 60 Jahren in Höhe von 12,- DM jährlich bezahlen. Ausgenommen waren Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, der Bundeswehr und des Bayerischen Roten Kreuzes, sowie Schwerbeschädigte. Die Einnahmen sind für den Feuerwehrzweck gebunden und 1990 auf 30,- DM erhöht worden. Mitte der 90er Jahre musste die Gemeinde nach einem Gerichtsbeschluss des europäischen Gerichtshofes die Abgabe abschaffen.
1970
Ehrungen und Zukunftsträume
In der Jahreshauptversammlung 1970, die am 10. März stattfand, konnte unser Vorsitzender Martin Wallner neben den üblichen Abhandlungen auch einige Ehrungen durchführen.
Für 30 jährige Dienstzeit: Josef Schäufler
Für 20 jährige Dienstzeit: Thomas Sterr, Georg Grandl, Hans Huber, Rudolf Seeger, Franz Keil, Josef Spreng, Johann Meßner, Hermann Högner und Rudi Schäufler.
Bürgermeister Kramer kündigte in dieser Versammlung an, dass die Wehr vielleicht schon 1971 an einen Neubau des Gerätehauses denken könne. Leider war dies dann doch nicht möglich und die Feuerwehr musste noch einige Jahre darauf warten.
1971
Erstes Funkgerät
Das Jahr 1971 brachte in der Feuerwehr auch eine bahnbrechende Neuerung. Unser Tanklöschfahrzeug rüsteten wir mit unserem ersten Funkgerät aus. Heute ist ein Einsatz ohne Funk in den Fahrzeugen gar nicht mehr denkbar.
1972
Olympisches Feuer
Auf Grund der Olympiade 1972 hatten auch wir einen nicht alltäglichen Einsatz. Am 27.08.72 kam abends das „Olympische Feuer“ per Staffellauf durch Gilching. Wir übernahmen die Absperrung der Straßen und den Ordnungsdienst. Dies war ein sehr interessanter Einsatz für die Feuerwehr, denn wer kommt schon so nahe an das olympische Feuer heran.
Eine heute nicht mehr denkbare Übung konnte die Mannschaft am 09.12.1972 durchführen. Das seit dem Kriegsende als Obdachlosenheim dienende „Thosti Wohnlager“ am Münchner Torweg mussten wir im Auftrag der Gemeinde „warm abreißen“. Es war ein regelrechtes Großfeuer als die Holzbaracken lichterloh brannten.
Die Zahl der Einsätze schwankte in den 70er Jahren sehr stark. So musste die Feuerwehr in einem Jahr nur siebenmal ausrücken, dafür ein Jahr darauf gleich 35 Einsätze bewältigen. Wieder ein weiteres Jahr bescherte acht Einsätze. So konnte man sich in keinem Jahr auf eine Kontinuität einstellen. Angefangen vom Mülltonnenbrand bis zum Großfeuer und von der Ölspur bis zur Massenkarambolage.
1974
Neues Feuerwehrhaus beschlossen
Am 18. Februar 1974 konnte der Bürgermeister endlich den Startschuss für das neue Feuerwehrhaus am Starnberger Weg geben. Der Rat beschloss die Beauftragung von Architekt Ortler, das Bauvorhaben zu planen und durchzuführen.
1975
Einzug ins neue Feuerwehrhaus
Im Herbst 1975 war der Bau, den die Gilchinger Firma Erich Forner errichtete, bezugsfertig. Die Wehr hatte nun endlich eine Heimstätte, in der sie richtig arbeiten konnte. Nun standen 4 Garagen incl. Waschhalle, ein Unterrichtsraum, zwei Dienstwohnungen, eine Schlauchpflegeanlage und noch vieles mehr zur Verfügung.
An einem trüben Dezemberabend 1975 trafen sich die Kameraden aus Gilching und das Rote Kreuz (Ortsgruppe Gilching) um den „Einzug“ ins neue Feuerwehrgerätehaus zu feiern. Den eigentlichen Einzug vollzogen die Feuerwehrmänner schon einige Wochen zuvor und somit ging ein lang gehegter Wunsch der FF Gilching in Erfüllung.
Nachdem unsere alte Fahne schon in die Jahre gekommen war, beschloss die Vorstandschaft 1975 eine neue anzuschaffen. Auch sollte mit dem Fest der Fahnenweihe die Einweihung des neuen Gerätehauses und die Ehrung verdienter Mitglieder gebührend gefeiert werden. Unser Festausschuss plante und organisierte in 15 Sitzungen den Ablauf dieses großen Festes.
1976
Einweihung des neuen Feuerwehrhaus
Feuerwehrhaus 1976
Bild aus dem Münchner Merkur vom 4. Juli 1976
Am Donnerstag den 08.07.76 zapfte abends um halb sieben unser Schirmherr Bürgermeister Heinrich Will das erste Fass an und eröffnete so unser Fest. Im Festzelt ging es hoch her, denn es spielten die bekannten „Kaiserlich Böhmischen“ Blasmusikanten bis in die späte Nacht hinein. Dieser Abend wurde ein voller Erfolg.
Die Weihe des Feuerwehrhauses konnten wir am Freitag feierlich vollziehen und Hr. Will überreichte den goldenen Schlüssel unserem Kommandanten Hofko. Den Höhepunkt dieses Tages bildete der Festabend mit der Ehrung von einem Dutzend verdienter Feuerwehrkameraden.
Festwochenende
Fahnensegnung durch Pfarrer Hangl - 1976
Am Samstag standen dann die Türen des Gerätehauses für die Bevölkerung offen. Sie konnte das neue Heim der Gilchinger Wehrmänner besichtigen und sich von der Schlagkraft ihrer Feuerwehr überzeugen. Das Interesse zeigte sich an dem sehr regen Ansturm.
Endlich, an einem herrlichen sonnigen Sonntag konnte der große Festtag mit Weckrufen in den Gilchinger Ortsteilen beginnen. Nach dem Empfang der 60 Vereine im Bierzelt, stellte man sich zum Kirchenzug auf und marschierte in den Pausenhof der Hauptschule.
Der Himmel hatte sein schönstes Blau angelegt, als unser Pfarrer Anton Hangl die neue Fahne weihte. Nach diesem Festakt marschierten alle zurück in das Festzelt zum gemeinsamen Mittagessen.
Pünktlich um halb zwei Uhr startete bei sommerlichen Temperaturen der Festzug. Vorangetragen unser neues Taferl, welches Rudi Schäufler schnitze und auch stiftete. Nach dem Marsch bei über 30°C konnten die Mannschaften endlich im Festzelt ihren Durst löschen. Als gegen 24 Uhr die Lichter ausgingen, beendeten wir das wohl schönste Fest unserer Wehr.
Junge Löschgruppe
Die Feuerwehr bekam eine neue Gruppe. 1976 stellten die Kommandanten unter Löschmeister Franz Jakob eine „junge Löschgruppe“ auf. Diese legte schon ein Jahr später die erste Leistungsprüfung mit Bravour ab.
„Die Leistung liegt weit über dem Landesdurchschnitt! Herzlichen Glückwunsch für unseren Nachwuchs!“, hieß es von den Schiedsrichtern.
1978
Neuer Vorstand
Bei den Neuwahlen 1978 wählten die Mitglieder einen neuen Vorstand. Josef Schäufler übernahm das Amt und auf Vorschlag von Franz Hofko ernannte die Vorstandschaft Martin Wallner zu unserem Ehrenvorsitzenden.
1979
Neues Feuerwehrauto - LF16
Weihe des LF16 - 1979
Das wichtigste Ereignis im Jahre 1979 war ohne Zweifel die Anschaffung eines neuen Feuerwehrautos.
Für 233.000,- DM beschaffte die Gemeinde ein LF 16 mit 800 Liter fassendem Wassertank, Stromerzeuger und als wichtigste Neuerung für Gilching ein hydraulisches Rettungsgerät. Gut gerüstet startete so die Feuerwehr in die 80erJahre. Nun waren auch wir den immer häufiger werdenden Unfällen auf den Straßen gewachsen. Herr Pfarrer Josef Schinagl und Herr Anton Schmidt weihten am 15.12.79 unser neues Auto. Seither stand das Löschgruppenfahrzeug mit Gottes Segen Tag und Nacht zur Hilfeleistung bereit und konnte bei vielen Unfällen gute Dienste leisten und auch viele Leben retten.
Die Zeit von 1950 bis 1979
Die Freiwillige Feuerwehr Gilching hatte sich nun nach dem Kriegsgewirr wiedergefunden und ihre Tätigkeiten aufgenommen. Nachdem die Mitglieder der Feuerwehr eine geraume Zeit sparten, konnten Sie 1954 den ersten Feuerwehrausflug in Angriff nehmen. Organisiert vom damaligen Kommandanten Erich Forner fuhr man für zwei Tage auf die Hochalm.
1955 verkaufte die Gemeinde aus Platzgründen die noch im Feuerwehrhaus stehende alte handbetriebene Spritze an die Fa. Kluiber. Dieser schlachtete sie aus und verbrannte den Rest zusammen mit dem Leichenwagen in der Kiesgrube.
Erstes Löschfahrzeug - 1956
So hat es ausgesehen, unser erstes Löschfahrzeug. Dieses Foto entstand bei den Kameraden in Mittenwald. Sie besitzen und pflegen diese Rarität.
Im Jahre 1956 entschloss sich der Gemeinderat trotz schwacher Finanzlage, ein gebrauchtes Löschfahrzeug zu beschaffen. Noch im selben Jahr besichtigten Feuerwehrexperten aus Gilching sowie der Bürgermeister das Fahrzeug. Nach einer spritzigen Probefahrt wurde es gekauft, doch leider stellte sich heraus, dass es beladen nicht mehr so spritzig war. Da das erste Löschfahrzeug aus Bad Aibling stammte, bekam es von der Mannschaft den treffenden Namen „Bad Aiblinger“.
1961 schaffte die Gemeinde eine neue Tragkraftspritze TS8/8 von Ziegler an, die bis ins neue Jahrtausend im Einsatz war. Sie lief tadellos und leistete bei vielen Einsätzen und Übungen ihren treuen Dienst. Die Pumpe kam als Ersatz für die in den Kriegsjahren erhaltene Robel Spritze. Auch diese ist nach einer Zeit, in der sie „irgendwo“ in Gilching verschollen war, wieder im Besitz der Feuerwehr. Unsere beiden Kameraden Franz Xaver Keil und Lothar Sutor restaurierten in den Jahren 2000 und 2001 unser Oldtimer Stück.
Mit 8 gegen 5 Stimmen beschloss im Jahre 1963 der Gemeinderat den Kauf eines MAN Tanklöschfahrzeuges mit einem Aufbau von Ziegler. Das erste moderne Fahrzeug für Gilching kostete damals 53.191,- DM. Am 19.05.63 konnte die Wehr den neuen Stolz an der Vitus Kirche einweihen. Gleich nach der Segnung fuhr das Fahrzeug zu seiner ersten „Einsatzfahrt“. Im alten Bauhof brannte ein Fahrzeug. Als Schauübung löschten die Wehrmänner den brennenden Wagen. Mit Hilfe des Schnellangriffschlauches und eines C-Schlauches mit Kugelbrause rückte die 1. Löschgruppe dem Feuer zu Leibe und konnte es schnell löschen.
Sternfahrt der Feuerwehren des Landkreises Starnberg - 1964
Am 11.10.1964 fand im Landkreis Starnberg eine Sternfahrt der Feuerwehren statt und wir beteiligten uns mit unserem TLF16. Die Fahrt zu Beginn der Feuerschutzwoche, an einem schönen Herbsttag, startete am Maxhof und erstreckte sich über ca. 135 km durch den Landkreis.
1967 ging es weiter mit einer Neuanschaffung. Einen Ford Transit (Aufbauhersteller Ziegler) als TSF konnte die Gemeinde für uns erwerben. Das Fahrzeug holten ein paar Kameraden am 01. März in Gingen an der Brenz ab. Abends traf man sich zur Feier des Tages beim Oberen Wirt.
Im Jahre 1897 errichtete die Gemeinde das Feuerwehrhaus in der Pfarrhofgasse, 1914 kam aus Platzgründen ein Erweiterungsbau hinzu. Nach nun 71 Jahren war dieses Haus zu klein geworden und in der Sitzung vom 29.01.1968 beschloss der Gemeinderat zwei Garagen im Bauhof aufzustellen und der Feuerwehr zu übergeben. Dort fanden die beiden neuen Fahrzeuge ihren Unterstand, denn ein sofortiger Bau eines Feuerwehrgerätehauses war aus finanziellen Gründen zu dieser Zeit unmöglich. Auch die Errichtung eines Schlauchtrockenturmes lehnte der Gemeinderat wegen der Kosten ab und es wurde nach einem Vorschlag ein Schlauchtrockenmast aufgestellt.
Der Umzug in den Bauhof brachte für die Feuerwehr viele Schwierigkeiten mit sich. So musste immer der Schlüssel im alten Feuerwehrhaus geholt werden, auch gab es kein warmes Wasser für die Fahrzeugpflege in den Garagen im Bauhof. Auch war bekannt, dass die Lösung nur ein Provisorium sein konnte, denn jetzt hatten zwar die Fahrzeuge ihre Unterkunft, aber für das Gerät war noch nichts gefunden.
Aufgrund der schlechten Finanzlage beschlossen die Gemeinderäte in dieser Sitzung ebenfalls die Einführung der Feuerschutzabgabe. Die Feuerschutzabgabe mussten ab diesem Zeitpunkt alle männlichen Einwohner im Alter von 18 bis 60 Jahren in Höhe von 12,- DM jährlich bezahlen. Ausgenommen waren Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, der Bundeswehr und des Bayerischen Roten Kreuzes, sowie Schwerbeschädigte. Die Einnahmen sind für den Feuerwehrzweck gebunden und 1990 auf 30,- DM erhöht worden. Mitte der 90er Jahre musste die Gemeinde nach einem Gerichtsbeschluss des europäischen Gerichtshofes die Abgabe abschaffen.
In der Jahreshauptversammlung 1970, die am 10. März stattfand, konnte unser Vorsitzender Martin Wallner neben den üblichen Abhandlungen auch einige Ehrungen durchführen.
Für 30 jährige Dienstzeit:
Josef Schäufler
Für 20 jährige Dienstzeit:
Thomas Sterr, Georg Grandl, Hans Huber, Rudolf Seeger, Franz Keil, Josef Spreng, Johann Meßner, Hermann Högner und Rudi Schäufler.
Bürgermeister Kramer kündigte in dieser Versammlung an, dass die Wehr vielleicht schon 1971 an einen Neubau des Gerätehauses denken könne. Leider war dies dann doch nicht möglich und die Feuerwehr musste noch einige Jahre darauf warten.
Das Jahr 1971 brachte in der Feuerwehr auch eine bahnbrechende Neuerung. Unser Tanklöschfahrzeug rüsteten wir mit unserem ersten Funkgerät aus. Heute ist ein Einsatz ohne Funk in den Fahrzeugen gar nicht mehr denkbar.
Auf Grund der Olympiade 1972 hatten auch wir einen nicht alltäglichen Einsatz. Am 27.08.72 kam abends das „Olympische Feuer“ per Staffellauf durch Gilching. Wir übernahmen die Absperrung der Straßen und den Ordnungsdienst. Dies war ein sehr interessanter Einsatz für die Feuerwehr, denn wer kommt schon so nahe an das olympische Feuer heran.
Eine heute nicht mehr denkbare Übung konnte die Mannschaft am 09.12.1972 durchführen. Das seit dem Kriegsende als Obdachlosenheim dienende „Thosti Wohnlager“ am Münchner Torweg mussten wir im Auftrag der Gemeinde „warm abreißen“. Es war ein regelrechtes Großfeuer als die Holzbaracken lichterloh brannten.
Die Zahl der Einsätze schwankte in den 70er Jahren sehr stark. So musste die Feuerwehr in einem Jahr nur siebenmal ausrücken, dafür ein Jahr darauf gleich 35 Einsätze bewältigen. Wieder ein weiteres Jahr bescherte acht Einsätze. So konnte man sich in keinem Jahr auf eine Kontinuität einstellen. Angefangen vom Mülltonnenbrand bis zum Großfeuer und von der Ölspur bis zur Massenkarambolage.
Am 18. Februar 1974 konnte der Bürgermeister endlich den Startschuss für das neue Feuerwehrhaus am Starnberger Weg geben. Der Rat beschloss die Beauftragung von Architekt Ortler, das Bauvorhaben zu planen und durchzuführen.
Im Herbst 1975 war der Bau, den die Gilchinger Firma Erich Forner errichtete, bezugsfertig. Die Wehr hatte nun endlich eine Heimstätte, in der sie richtig arbeiten konnte. Nun standen 4 Garagen incl. Waschhalle, ein Unterrichtsraum, zwei Dienstwohnungen, eine Schlauchpflegeanlage und noch vieles mehr zur Verfügung.
An einem trüben Dezemberabend 1975 trafen sich die Kameraden aus Gilching und das Rote Kreuz (Ortsgruppe Gilching) um den „Einzug“ ins neue Feuerwehrgerätehaus zu feiern. Den eigentlichen Einzug vollzogen die Feuerwehrmänner schon einige Wochen zuvor und somit ging ein lang gehegter Wunsch der FF Gilching in Erfüllung.
Nachdem unsere alte Fahne schon in die Jahre gekommen war, beschloss die Vorstandschaft 1975 eine neue anzuschaffen. Auch sollte mit dem Fest der Fahnenweihe die Einweihung des neuen Gerätehauses und die Ehrung verdienter Mitglieder gebührend gefeiert werden. Unser Festausschuss plante und organisierte in 15 Sitzungen den Ablauf dieses großen Festes.
Feuerwehrhaus 1976
Bild aus dem Münchner Merkur vom 4. Juli 1976
Am Donnerstag den 08.07.76 zapfte abends um halb sieben unser Schirmherr Bürgermeister Heinrich Will das erste Fass an und eröffnete so unser Fest. Im Festzelt ging es hoch her, denn es spielten die bekannten „Kaiserlich Böhmischen“ Blasmusikanten bis in die späte Nacht hinein. Dieser Abend wurde ein voller Erfolg.
Die Weihe des Feuerwehrhauses konnten wir am Freitag feierlich vollziehen und Hr. Will überreichte den goldenen Schlüssel unserem Kommandanten Hofko. Den Höhepunkt dieses Tages bildete der Festabend mit der Ehrung von einem Dutzend verdienter Feuerwehrkameraden.
Fahnensegnung durch Pfarrer Hangl - 1976
Am Samstag standen dann die Türen des Gerätehauses für die Bevölkerung offen. Sie konnte das neue Heim der Gilchinger Wehrmänner besichtigen und sich von der Schlagkraft ihrer Feuerwehr überzeugen. Das Interesse zeigte sich an dem sehr regen Ansturm.
Endlich, an einem herrlichen sonnigen Sonntag konnte der große Festtag mit Weckrufen in den Gilchinger Ortsteilen beginnen. Nach dem Empfang der 60 Vereine im Bierzelt, stellte man sich zum Kirchenzug auf und marschierte in den Pausenhof der Hauptschule.
Der Himmel hatte sein schönstes Blau angelegt, als unser Pfarrer Anton Hangl die neue Fahne weihte. Nach diesem Festakt marschierten alle zurück in das Festzelt zum gemeinsamen Mittagessen.
Pünktlich um halb zwei Uhr startete bei sommerlichen Temperaturen der Festzug. Vorangetragen unser neues Taferl, welches Rudi Schäufler schnitze und auch stiftete. Nach dem Marsch bei über 30°C konnten die Mannschaften endlich im Festzelt ihren Durst löschen. Als gegen 24 Uhr die Lichter ausgingen, beendeten wir das wohl schönste Fest unserer Wehr.
Die Feuerwehr bekam eine neue Gruppe. 1976 stellten die Kommandanten unter Löschmeister Franz Jakob eine „junge Löschgruppe“ auf. Diese legte schon ein Jahr später die erste Leistungsprüfung mit Bravour ab.
„Die Leistung liegt weit über dem Landesdurchschnitt! Herzlichen Glückwunsch für unseren Nachwuchs!“, hieß es von den Schiedsrichtern.
Bei den Neuwahlen 1978 wählten die Mitglieder einen neuen Vorstand. Josef Schäufler übernahm das Amt und auf Vorschlag von Franz Hofko ernannte die Vorstandschaft Martin Wallner zu unserem Ehrenvorsitzenden.
Weihe des LF16 - 1979
Das wichtigste Ereignis im Jahre 1979 war ohne Zweifel die Anschaffung eines neuen Feuerwehrautos.
Für 233.000,- DM beschaffte die Gemeinde ein LF 16 mit 800 Liter fassendem Wassertank, Stromerzeuger und als wichtigste Neuerung für Gilching ein hydraulisches Rettungsgerät. Gut gerüstet startete so die Feuerwehr in die 80erJahre. Nun waren auch wir den immer häufiger werdenden Unfällen auf den Straßen gewachsen. Herr Pfarrer Josef Schinagl und Herr Anton Schmidt weihten am 15.12.79 unser neues Auto. Seither stand das Löschgruppenfahrzeug mit Gottes Segen Tag und Nacht zur Hilfeleistung bereit und konnte bei vielen Unfällen gute Dienste leisten und auch viele Leben retten.